Mottoziele:
Die unbewussten Anteile sowie emotionale Aspekte werden bei der Formulierung konkreter Ziele (z.B. SMART) vernachlässigt. Aus diesen Erkenntnissen heraus wurden
sogenannte Motto-Ziele auf Basis der inneren Haltungsebene herausgearbeitet und entwickelt (Heckhausen 1989, Gollwitzer 1991), die den unbewussten Anteilen bei der Zielformulierung und
Erreichung gerecht werden. Dieser neue Zieltyp berücksichtigt und erarbeitet die innere Haltung und die Bedürfnisse des Menschen. Ein solches Ziel lautet beispielsweise „Ich achte auf mich“, „„Ich
vertraue auf meine Kräfte und zeige, was ich kann“ oder „Ich genieße meine Freiheit“ und bewirkt hohe intrinsische Motivation und hohes Goal-Commitment (Ausmaß, in dem ein Mensch sich
innerlich
verpflichtet fühlt, sein Ziel zu erreichen). Diese Ziele klingen manchmal fremdartig, phantasievoll, weil sie sehr emotional & individuell erarbeitet sind, sie wirken nur für den Einzelnen. Es
ist durchaus möglich, SMART-Ziele mit Mottozielen zu kombinieren, um eine höhere Wahrscheinlichkeit der Umsetzung zu erreichen.
Typische Merkmale des Mottoziels:
Formuliere…
- handlungswirksam: „So will ich sein!“
- „Ist“-Zustände: „Ich bin…!“ statt „Ich möchte…“
- positiv: „Ich bin …“ statt „Ich bin nicht…“
- „hin zu“ statt „weg von“, nicht: nicht, -los, negativ besetzte Wörter (Angst, Stress etc.)„Ich gehe frei.. statt „ich gehe unbekümmert“
- bildhaft, poetisch (Symbole, Bilder, Persönlichkeiten): „Ich bin wie…“
- Ziel: Das bin ich!!!
Mottoziele sind trainierbar & in unterschiedlichenSituationen einsetzbar, sie geben ein GO-Signal (positiver somatischer Marker), um in die Handlung zu
kommen!
Wenn-Dann-Pläne:
Wenn-Dann-Pläne werden auch als Verhaltensziele bezeichnet (entwickelt von Peter Gollwitzer)
Diese Ziele verknüpfen eine Gelegenheit oder Situation („Wenn“) mit einem konkreten Verhalten („Dann“): „Wenn mich der schwierige Kunde anruft, suche ich meinen
Lieblingsplatz auf!“
Dabei wird das Ziel auf eine einfache Tätigkeit heruntergebrochen und eine Situation zum Aktionsauslöser gemacht. Dabei sucht sich der Benutzer eine Handlung, die für ihn einfach und gerne durchgeführt
wird. Die Wirkung dieser „implementation intentions" ist in vielen Studien gezeigt worden. Das Prinzip besteht darin, das bestimmte Auslösereize in der Umwelt die
entsprechenden Reaktionen auslösen, um unwillkommene Reaktionen in willkommene umzubauen. Mit Wenn-dann-Plänen werden damit auch unbewusste und emotionale Einflussfaktoren berücksichtigt, die
das Verhalten des Menschen beeinflussen. Die Transfereffizienz der gewünschten Handlung ist damit höher als bei konkreten, rein "sachlichen" Zielen.
Typische Merkmale der Wenn-Dann-Pläne:
- „Wenn X passiert, werde ich Y tun“
- X = Umweltauslöser, Y= konkretes Verhalten
- machen Unbewusstes bewusst, beeinflussen festgefahrene
Verhaltensautomatismen
- einmal aufschreiben genügt!
- mit der leichtesten Situation anfangen, & erst die nächste nehmen,
wenn die erste sich automatisiert hat